Im Rahmen der neu aufgelegten IAA Mobility 2021 in München sprachen Expert:innen aus Wissenschaft, Politik und Industrie unter anderem zum Thema „How future Smart Cities will look like“. Unter einer Vielzahl von Expert:innen nahm auch Prof. Dr. Andreas Herrmann (Direktor IMO) an der Paneldiskussion teil und forderte: “Lasst uns das Mobilitätssystem einer deutschen (Klein-)Stadt von Grund auf neu aufbauen und den Menschen die Möglichkeit geben, all diese Technologien zu erfahren”.

At the new IAA Mobility 2021 in Munich, experts from science, politics and industry discussed on „How future Smart Cities will look like“. Among a large number of experts, Prof. Dr. Andreas Herrmann (Director IMO) took part in the panel discussion, expressing a clear call for action: „Let’s rebuild the mobility system of a German city from scratch and give people the opportunity to experience all these technologies”.

Urbanisierung stellt Städte vor neue Herausforderungen – die 15-Minuten-Stadt ist dabei ein Lösungsansatz, der den Bedarf an Mobilität reduzieren kann

Warum die Frage nach der smarten City so dringlich ist, beantwortete Prof. Dr. Nikolaus Lang (Honorarprofessor des IMO und Senior Partner der Boston Consulting Group) bereits ganz zu Beginn der Veranstaltung: Bis 2050 werden rund 70% der Menschen in Metropolen leben – und ganze 90% des globalen Bruttoinlandsprodukts werden in diesen generiert. Städte werden sich also sowohl sozial als auch ökonomisch noch mehr zum Dreh- und Angelpunkt der Menschheit entwickeln.
Durch ihr enormes Wachstum stehen diese Städte allerdings vor grossen Herausforderungen: Immer mehr Menschen müssen von A nach B. Die Mobilitätsanforderungen werden immer komplexer und damit schwieriger zu erfüllen. Zur Lösung dieser Herausforderung können zwei Massnahmen beitragen. Einerseits lässt sich der Bedarf an Mobilität reduzieren, indem man Städte weg vom klassischen zentralisierten System (mit einem Stadtkern und typischen Pendelhochzeiten) hin zu polyzentrischen Metropolen entwickelt. Die Vision ist die sogenannte „15-Minuten-Stadt“. In diesen vielen kleinen Städten innerhalb einer grossen Metropole, ist ein Grossteil des täglichen Lebens (z.B., Arbeit, Schule, Einkauf) in einem fussläufig zu erreichenden Umkreis absolvierbar. Das reduziert schlichtweg den Bedarf an Mobilität eines/r jeden Einzelnen und damit das Verkehrsaufkommen als Ganzes.

Auch die Mobilität muss sich verändern – Autonome Shuttles können dabei einen entscheidenden Beitrag leisten

Andererseits kann und muss sich aber auch die Mobilität selbst ändern. Altgediente Fortbewegungsmittel, wie z.B. die klassische, monomodale Nutzung des ÖPNV können die Mobilitätsbedürfnisse der Metropolbewohner:innen der Zukunft nicht mehr erfüllen. Zu weit ist beispielsweise der letzte Abschnitt von U-Bahn-Station zur finalen Destination („letzte Meile“) in peripheren Gegenden, zu selten fahren Massenverkehrsmittel wie Bus und Bahn zu Randzeiten. Neue, voll integrierte Mobilitätsangebote bieten hier einen vielversprechenden Lösungsansatz.
Autonome Shuttles als eines dieser neuen Angebote werden dabei eine entscheidende Rolle spielen. Die Boston Consulting Group hat in einer Simulation den Einfluss neuer Mobilitätsangebote auf Kosten, Emissionen, Gesundheit, Infrastrukturauslastung und Raumnutzung analysiert. Über alle Arten von Städten und Szenarien hinweg versprächen dabei sogenannte Robo-Shuttles – autonome Fahrzeuge mittlerer Grösse mit bis zu 15 Sitzplätzen – die deutlichste Verbesserung der urbanen Mobilität. Kombiniert in einem multimodalen Transportsystem bieten Robo-Shuttles die Möglichkeit, Staus und Emissionen zu reduzieren sowie die Gesundheit zu verbessern (z.B. durch weniger Luftverschmutzung). Und das bei gesamtheitlich optimierten Kosten und reduziertem Platzbedarf.
Pilotprojekte in Shanghai unterstützen die These, dass autonome Shuttles einen entscheidenden Beitrag zur zukünftigen Mobilität leisten können, erläuterte Wee Shann Lam von der Singapore Land Transport Authority. In Shanghai könnten diese selbstfahrenden Fahrzeuge gleich zwei der drängendsten Probleme lösen: die begrenzte Fläche und den grossen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in einer stetig wachsenden Metropole.

Für diese neue urbane Mobilität müssen Städte von Grund auf neu gedacht werden

Es wird deutlich: Mobilität ist ein integraler Bestandteil und Erfolgsfaktor der urbanen Zukunft. Um diese Mobilität zu ermöglichen, müssen Städte von Grund auf neu gedacht werden. Christian Haas (CEO des Städte- und Verkehrsplanungsunternehmens PTV) sieht dabei drei Zielgrössen, die bei der Planung berücksichtigt werden müssen: Städte der Zukunft sollten möglichst (1) nachhaltig, (2) inklusiv und in ihrem Mobilitätsangebot (3) effizient sein.
Zur Erreichung dieser Ziele, müsste laut Steffen Szeidle (CEO der Städte- & Infrastrukturberatung Drees & Sommer) vor allem die Priorisierungsfrage offen diskutiert werden. Wir als Gesellschaft müssten uns überlegen, in welcher Art von Stadt wir leben und welche Art der Fortbewegung wir hierfür priorisieren wollen. Andere Länder wie die Schweiz oder Dänemark setzen beispielsweise den Fokus in der Gestaltung urbaner Mobilität auf ÖPNV oder Fahrrad. Gleichzeitig plädierte er dafür die Diskussion von einem scheinbaren „Kampf“ zwischen verschiedenen Transportmodi zu lösen und sich stattdessen auf eine gesamtheitliche Lösung der Mobilitätsfrage zu konzentrieren. Mobilitäts-Hubs könnten hierbei als multimodale Dreh- und Angelpunkte den Umstieg vom e-Scooter in die U-Bahn oder vom Lastenrad in das Sharing-Auto vereinfachen.

Es braucht greifbare Mobilitätserlebnisse, um das Verhalten der Menschen hin zu neuer urbaner Mobilität in Smart Cities zu verändern

Damit die urbane Mobilität der Zukunft nun auch Realität wird, braucht es ansehnliche Use-Cases, die die Menschen von den Vorzügen neuer Mobilitätsangebote überzeugen. Prof. Dr. Andreas Herrmann, Leiter des IMO, betont: “Wir stossen in unserer Forschung immer noch auf viele Bedenken, wenn wir über autonome oder multimodale Mobilitätsangebote sprechen. Das ist nicht verwunderlich, denn das Mobilitätsverhalten ist stark erlernt, die Gewohnheiten sind fest verankert, und in den letzten Jahrzehnten gab es (aus individueller Sicht) keinen wirklichen Bedarf für Verhaltensveränderungen.”
Die Lösung für diese Bedenken ist für sich genommen relativ einfach: die Menschen müssen die Vorzüge der neuen Mobilität am eigenen Leib erfahren können. „Wir müssen Feldversuche und Live-Experimente durchführen, die Menschen also mit diesen neuen Verkehrsträgern vertraut machen”. Dabei hat Prof. Dr. Herrmann einen konsequenten, gleichwohl ambitionierten, Vorschlag: “Lasst uns das Mobilitätssystem einer deutschen (Klein-)Stadt von Grund auf neu aufbauen und den Menschen die Möglichkeit geben, all diese Technologien zu erfahren”.

Wenn die neuen Mobilitätsangebote angenommen werden, bietet die Smart City auch die Möglichkeit besserer Inklusion

Dabei kann diese neue Mobilität in Smart Cities nicht nur mit Blick auf Effizienz und Umweltfreundlichkeit punkten. Prof. Dr. Herrmann sieht in Angeboten wie z.B. autonomen Shuttles u.a. auch die grosse Chance, die Inklusion bisher häufig benachteiligter Gruppen deutlich zu verbessern: „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass 7-9 % der Bevölkerung – in einigen Teilen der Welt sogar bis zu 30 % – derzeit häufig von der Mobilität ausgeschlossen sind, weil die Art und Weise, wie wir Mobilität heute organisieren, viele Menschen z.B. aufgrund ihrer Behinderung ausschliesst. Autonome Fahrzeuge und andere Verkehrskonzepte könnten die Reichweite dieser Menschen erhöhen, sie zurück ins gesellschaftliche Leben bringen und neue Beschäftigungsmöglichkeiten bieten!”.

Nur wenn Endnutzer Vertrauen in neue urbane Mobilität haben, können Städte von Morgen smarter, nachhaltiger & inklusiver sein

Bei allem erfolgsversprechenden Potential darf ein Aspekt nicht ausser Acht gelassen werden: Die zunehmende Vernetzung der unterschiedlichen Verkehrsträger (Stichwort „Always On“) birgt naturgemäss auch Sicherheitsrisiken. Dr. Silke Bargstädt-Franke (Abteilungspräsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik), betont in ihren Ausführungen, dass autonome Fahrzeuge und andere Verkehrsmittel hochkomplexe Systeme sind. Die ständige Online-Verknüpfung, die Vielzahl an intelligenter Sensorik und technologische Innovationen ohne langjährige Erfahrungswerte verlangen eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den einhergehenden Sicherheitsrisiken. Das BSI empfehle deshalb „Cyber Security From Design”, also ab Beginn der Konzeption neuer Mobilitätsformen, mitzudenken. Entscheidend ist dabei nicht nur die objektive Sicherheit, sondern auch die empfundene: Vertrauen spielt eine entscheidende Rolle bei der Adaption neuer Verkehrsmittel. Nur wenn dieses Vertrauen von Endnutzer:innen in die Technik gegeben ist, kann die Mobilitätswende auch wirklich gelingen. Und nur so können Städte von Morgen wirklich smarter, nachhaltiger & inklusiver gestaltet werden.

Kontakt

Philipp Silvestri, philipp.silvestri@unisg.ch

Im Rahmen der neu aufgelegten IAA Mobility 2021 in München sprachen Expert:innen aus Wissenschaft, Politik und Industrie unter anderem zum Thema „How future Smart Cities will look like“. Unter einer Vielzahl von Expert:innen nahm auch Prof. Dr. Andreas Herrmann (Direktor IMO) an der Paneldiskussion teil und forderte: “Lasst uns das Mobilitätssystem einer deutschen (Klein-)Stadt von Grund auf neu aufbauen und den Menschen die Möglichkeit geben, all diese Technologien zu erfahren”.

At the new IAA Mobility 2021 in Munich, experts from science, politics and industry discussed on „How future Smart Cities will look like“. Among a large number of experts, Prof. Dr. Andreas Herrmann (Director IMO) took part in the panel discussion, expressing a clear call for action: „Let’s rebuild the mobility system of a German city from scratch and give people the opportunity to experience all these technologies”.

Urbanisierung stellt Städte vor neue Herausforderungen – die 15-Minuten-Stadt ist dabei ein Lösungsansatz, der den Bedarf an Mobilität reduzieren kann

Warum die Frage nach der smarten City so dringlich ist, beantwortete Prof. Dr. Nikolaus Lang (Honorarprofessor des IMO und Senior Partner der Boston Consulting Group) bereits ganz zu Beginn der Veranstaltung: Bis 2050 werden rund 70% der Menschen in Metropolen leben – und ganze 90% des globalen Bruttoinlandsprodukts werden in diesen generiert. Städte werden sich also sowohl sozial als auch ökonomisch noch mehr zum Dreh- und Angelpunkt der Menschheit entwickeln.
Durch ihr enormes Wachstum stehen diese Städte allerdings vor grossen Herausforderungen: Immer mehr Menschen müssen von A nach B. Die Mobilitätsanforderungen werden immer komplexer und damit schwieriger zu erfüllen. Zur Lösung dieser Herausforderung können zwei Massnahmen beitragen. Einerseits lässt sich der Bedarf an Mobilität reduzieren, indem man Städte weg vom klassischen zentralisierten System (mit einem Stadtkern und typischen Pendelhochzeiten) hin zu polyzentrischen Metropolen entwickelt. Die Vision ist die sogenannte „15-Minuten-Stadt“. In diesen vielen kleinen Städten innerhalb einer grossen Metropole, ist ein Grossteil des täglichen Lebens (z.B., Arbeit, Schule, Einkauf) in einem fussläufig zu erreichenden Umkreis absolvierbar. Das reduziert schlichtweg den Bedarf an Mobilität eines/r jeden Einzelnen und damit das Verkehrsaufkommen als Ganzes.

Auch die Mobilität muss sich verändern – Autonome Shuttles können dabei einen entscheidenden Beitrag leisten

Andererseits kann und muss sich aber auch die Mobilität selbst ändern. Altgediente Fortbewegungsmittel, wie z.B. die klassische, monomodale Nutzung des ÖPNV können die Mobilitätsbedürfnisse der Metropolbewohner:innen der Zukunft nicht mehr erfüllen. Zu weit ist beispielsweise der letzte Abschnitt von U-Bahn-Station zur finalen Destination („letzte Meile“) in peripheren Gegenden, zu selten fahren Massenverkehrsmittel wie Bus und Bahn zu Randzeiten. Neue, voll integrierte Mobilitätsangebote bieten hier einen vielversprechenden Lösungsansatz.
Autonome Shuttles als eines dieser neuen Angebote werden dabei eine entscheidende Rolle spielen. Die Boston Consulting Group hat in einer Simulation den Einfluss neuer Mobilitätsangebote auf Kosten, Emissionen, Gesundheit, Infrastrukturauslastung und Raumnutzung analysiert. Über alle Arten von Städten und Szenarien hinweg versprächen dabei sogenannte Robo-Shuttles – autonome Fahrzeuge mittlerer Grösse mit bis zu 15 Sitzplätzen – die deutlichste Verbesserung der urbanen Mobilität. Kombiniert in einem multimodalen Transportsystem bieten Robo-Shuttles die Möglichkeit, Staus und Emissionen zu reduzieren sowie die Gesundheit zu verbessern (z.B. durch weniger Luftverschmutzung). Und das bei gesamtheitlich optimierten Kosten und reduziertem Platzbedarf.
Pilotprojekte in Shanghai unterstützen die These, dass autonome Shuttles einen entscheidenden Beitrag zur zukünftigen Mobilität leisten können, erläuterte Wee Shann Lam von der Singapore Land Transport Authority. In Shanghai könnten diese selbstfahrenden Fahrzeuge gleich zwei der drängendsten Probleme lösen: die begrenzte Fläche und den grossen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in einer stetig wachsenden Metropole.

Für diese neue urbane Mobilität müssen Städte von Grund auf neu gedacht werden

Es wird deutlich: Mobilität ist ein integraler Bestandteil und Erfolgsfaktor der urbanen Zukunft. Um diese Mobilität zu ermöglichen, müssen Städte von Grund auf neu gedacht werden. Christian Haas (CEO des Städte- und Verkehrsplanungsunternehmens PTV) sieht dabei drei Zielgrössen, die bei der Planung berücksichtigt werden müssen: Städte der Zukunft sollten möglichst (1) nachhaltig, (2) inklusiv und in ihrem Mobilitätsangebot (3) effizient sein.
Zur Erreichung dieser Ziele, müsste laut Steffen Szeidle (CEO der Städte- & Infrastrukturberatung Drees & Sommer) vor allem die Priorisierungsfrage offen diskutiert werden. Wir als Gesellschaft müssten uns überlegen, in welcher Art von Stadt wir leben und welche Art der Fortbewegung wir hierfür priorisieren wollen. Andere Länder wie die Schweiz oder Dänemark setzen beispielsweise den Fokus in der Gestaltung urbaner Mobilität auf ÖPNV oder Fahrrad. Gleichzeitig plädierte er dafür die Diskussion von einem scheinbaren „Kampf“ zwischen verschiedenen Transportmodi zu lösen und sich stattdessen auf eine gesamtheitliche Lösung der Mobilitätsfrage zu konzentrieren. Mobilitäts-Hubs könnten hierbei als multimodale Dreh- und Angelpunkte den Umstieg vom e-Scooter in die U-Bahn oder vom Lastenrad in das Sharing-Auto vereinfachen.

Es braucht greifbare Mobilitätserlebnisse, um das Verhalten der Menschen hin zu neuer urbaner Mobilität in Smart Cities zu verändern

Damit die urbane Mobilität der Zukunft nun auch Realität wird, braucht es ansehnliche Use-Cases, die die Menschen von den Vorzügen neuer Mobilitätsangebote überzeugen. Prof. Dr. Andreas Herrmann, Leiter des IMO, betont: “Wir stossen in unserer Forschung immer noch auf viele Bedenken, wenn wir über autonome oder multimodale Mobilitätsangebote sprechen. Das ist nicht verwunderlich, denn das Mobilitätsverhalten ist stark erlernt, die Gewohnheiten sind fest verankert, und in den letzten Jahrzehnten gab es (aus individueller Sicht) keinen wirklichen Bedarf für Verhaltensveränderungen.”
Die Lösung für diese Bedenken ist für sich genommen relativ einfach: die Menschen müssen die Vorzüge der neuen Mobilität am eigenen Leib erfahren können. „Wir müssen Feldversuche und Live-Experimente durchführen, die Menschen also mit diesen neuen Verkehrsträgern vertraut machen”. Dabei hat Prof. Dr. Herrmann einen konsequenten, gleichwohl ambitionierten, Vorschlag: “Lasst uns das Mobilitätssystem einer deutschen (Klein-)Stadt von Grund auf neu aufbauen und den Menschen die Möglichkeit geben, all diese Technologien zu erfahren”.

Wenn die neuen Mobilitätsangebote angenommen werden, bietet die Smart City auch die Möglichkeit besserer Inklusion

Dabei kann diese neue Mobilität in Smart Cities nicht nur mit Blick auf Effizienz und Umweltfreundlichkeit punkten. Prof. Dr. Herrmann sieht in Angeboten wie z.B. autonomen Shuttles u.a. auch die grosse Chance, die Inklusion bisher häufig benachteiligter Gruppen deutlich zu verbessern: „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass 7-9 % der Bevölkerung – in einigen Teilen der Welt sogar bis zu 30 % – derzeit häufig von der Mobilität ausgeschlossen sind, weil die Art und Weise, wie wir Mobilität heute organisieren, viele Menschen z.B. aufgrund ihrer Behinderung ausschliesst. Autonome Fahrzeuge und andere Verkehrskonzepte könnten die Reichweite dieser Menschen erhöhen, sie zurück ins gesellschaftliche Leben bringen und neue Beschäftigungsmöglichkeiten bieten!”.

Nur wenn Endnutzer Vertrauen in neue urbane Mobilität haben, können Städte von Morgen smarter, nachhaltiger & inklusiver sein

Bei allem erfolgsversprechenden Potential darf ein Aspekt nicht ausser Acht gelassen werden: Die zunehmende Vernetzung der unterschiedlichen Verkehrsträger (Stichwort „Always On“) birgt naturgemäss auch Sicherheitsrisiken. Dr. Silke Bargstädt-Franke (Abteilungspräsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik), betont in ihren Ausführungen, dass autonome Fahrzeuge und andere Verkehrsmittel hochkomplexe Systeme sind. Die ständige Online-Verknüpfung, die Vielzahl an intelligenter Sensorik und technologische Innovationen ohne langjährige Erfahrungswerte verlangen eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den einhergehenden Sicherheitsrisiken. Das BSI empfehle deshalb „Cyber Security From Design”, also ab Beginn der Konzeption neuer Mobilitätsformen, mitzudenken. Entscheidend ist dabei nicht nur die objektive Sicherheit, sondern auch die empfundene: Vertrauen spielt eine entscheidende Rolle bei der Adaption neuer Verkehrsmittel. Nur wenn dieses Vertrauen von Endnutzer:innen in die Technik gegeben ist, kann die Mobilitätswende auch wirklich gelingen. Und nur so können Städte von Morgen wirklich smarter, nachhaltiger & inklusiver gestaltet werden.

Kontakt

Philipp Silvestri, philipp.silvestri@unisg.ch