
Mit der Gründung des Future Mobility Lab, gemeinsam mit der Beratung SYSTEMIQ und der Kommunikationsagentur fischerAppelt, haben wir uns zum Ziel gesetzt, realen Einfluss auf das Mobilitätsverhalten zu nehmen und die gegenwärtige Mobilitätswende aktiv mitzugestalten. Das Future Mobility Lab besteht aus mehr als 20 Mitgliedern, unter anderem Städte, Verbände und zentrale Mobilitätsdienstleister in Deutschland und der Schweiz. Die Mitglieder setzen gemeinsam Studien um, diskutieren die Implikationen der Ergebnisse und zeigen damit die zentrale Bedeutung von Kollaboration zur Gestaltung der Mobilität der Zukunft.
In Kooperation mit der London School of Economics (LSE Cities) geht es darum, die Gründe zu untersuchen, die Menschen dazu bewegen, vom Auto auf den öffentlichen Verkehr zu wechseln. Hierzu kommen unterschiedliche Erhebungsmethoden zum Einsatz, bis hin zu Preisexperimenten, um die Anreizwirkung des Tarifsystems zu verstehen. Die Daten wurden in der Schweiz und London erfasst, so dass zudem noch ein Vergleich zwischen zwei Kulturkreisen möglich ist.
Mit Toyota soll der Schritt vom Automobilunternehmen zum Mobilitätsdienstleister am Beispiel einer Stadt erarbeitet werden. Hierbei besteht die Idee, eine Neubausiedlung in einer Metropole gleich mit der notwendigen Mobilität zu versorgen. Mobilität als Dienstleistung! Das heisst, Anschluss an eine S- oder U-Bahn, und für den Transport in der Siedlung kommen autonome Busse sowie das ganze Spektrum der Mikromobilität in Betracht.
In einem Projekt mit der Boston Consulting Group sollen die Möglichkeiten aber auch die Hürden für die Verbreitung der Mikromobilität untersucht werden. Hierbei geht es um die Integration dieser Verkehrsmittel in das Tarifsystem des Nahverkehrs bis hin zu Milieubetrachtungen. Wer nutzt eigentlich wann und wo die Mikromobilität? Zudem geht es darum, die Mikromobilität in das bereits existierende Verkehrssystem der Städte einzubinden und einen besonderen Nutzen herauszuarbeiten.
Gemeinsam mit dem World Economic Forum und der Boston Consulting Group sollen die ökonomischen und sozialen Wirkungen einer funktionierenden Mobilität untersucht werden. Könnte das Verkehrssystem nicht der zentrale Treiber sein, um Menschen in Wohlstand und Arbeit zu bekommen? Hierzu sollen die spezifischen Mobilitätsbedingungen in drei Weltregionen betrachtet werden. Mittels einer Simulation lässt sich der Effekt der Mobilität auf Arbeit und Wohlstand bestimmen.
Mobilität kann die Verbesserung der sozioökonomischen Chancen einer Person oder einer Gruppe ermöglichen, indem sie ‘Zugang’ zu Arbeitsplätzen, Bildung oder kultureller Teilhabe ermöglicht. Neue „Shared Mobility“ Angebote (z.B. E-Scooter-Sharing, Car-Sharing, Ride-Sharing,…) erscheinen zwar vielversprechend, werden aktuell aber größtenteils von Menschen aus sozioökonomisch starken Milieus benutzt. Aus wissenschaftlicher und praxisorientierter Sicht stellt sich daher die Frage, wieviel Potenzial für soziale Mobilität in der ‘Shared Mobility’ wirklich steckt und wie dieses Potenzial am besten genutzt werden kann. Diese Forschungsfrage untersuchen wir gemeinsam mit dem Institut für Wirtschaftsethik der Universität St.Gallen.
Ist Mobilität tatsächlich ein Grundbedürfnis? Wie äussert sich dieses Bedürfnis? Was treibe Menschen an, mobil sein zu wollen? Diese Fragen wollen wir im Rahmen eines Projekte mit Porsche beantworten. Es geht um den Stellenwert der Mobilität im Leben der Menschen und den Möglichkeiten, dieses Bedürfnis zu befriedigen. Interessant hierbei ist, dass der Zugang über verschiedene wissenschaftliche Disziplinen erfolgt und neue Einsichten für die Gestaltung von Verkehrsträgern bringen könnte.