Was den Deutschen ihre Daten wert sind und wem sie sie anvertrauen – Die Debatte um Datensicherheit ist aktueller denn je. Der Vorsatz von Verbrauchern, ihre Daten zu schützen und zu kontrollieren und ihr tatsächliches Verhalten gehen dabei jedoch oft weit auseinander. Nun zeigt eine Studie, dass die meisten Verbraucher und Verbraucherinnen selbst für geringe Beträge bereit wären, auf Datensicherheit zu verzichten. Die aktuelle Studie „Kundenvertrauen bei disruptiven Technologien“ von TÜV Rheinland und dem Institut für Customer Insight untersucht dieses sog. „Privatsphären-Paradoxon“ genauer und bringt dabei in Erfahrung, was den Deutschen ihre Daten wert sind und mit wem sie sie bereit wären zu teilen. Die WELT am Sonntag und die Automobilwoche berichten über die Ergebnisse.

Eigentlich räumen die Deutschen dem Datenschutz eine hohe Priorität ein.

Auf einer Skala von eins bis sieben geben die Deutschen dem Schutz personenrelevanter Daten einen Wert von 6.17, so lautet es in der Studie, die TÜV Rheinland gemeinsam mit dem Institut für Customer Insight durchgeführt hat. Jedoch wissen Konsumentinnen und Konsumenten mittlerweile, dass ihre Daten auch etwas wert sind. Der überraschend freizügige Umgang mit persönlichen Angaben wird an den folgenden Ergebnissen der Studie deutlich: Für nur 150 Euro im Jahr würden zwei Drittel der Befragten ihre Verbindungsdaten teilen. 300 Euro ist für jeden Zweiten der Preis für den eigenen Terminkalender. Für 400 Euro verkaufen die Hälfte der Probanden medizinische Informationen und Gesundheitsdaten und mehr als 70 Prozent der Befragten auch eine Liste und die Zugriffszahlen und -zeiten aller genutzten Apps. Der Preis für die eigenen Nachrichten und Chats wiederum liegt bei 1,000 Euro im Jahr. Am sensibelsten sind die Studienteilnehmer, wenn es um ihre Passwörter und Log-in-Daten geht. Aber für 3,500 Euro würde ein Drittel der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer selbst diese verkaufen.

Andreas Herrmann sieht Gründe für die grosszügige Datenweitergabe vor allem in der Bequemlichkeit der Verbraucher.

„Im Alltag sind die meisten zu träge, machen daher ohne nachzudenken vielfach weitreichende Zugeständnisse und verschenken damit ihre Daten“, sagt ICI-Direktor Herrmann gegenüber der WELT. Gemeint sind hierbei etwa die intensiven Nutzer smarter Geräte wie Handys, Sprachassistenten und Fitness-Tracker oder auch diejenigen, die eine flächendeckende Cookie-Erlaubnis im Internet geben. „Datenschutzerklärungen zu lesen ist mühsam und kostet Zeit. Also wird eine schnelle Kosten-Nutzen-Abwägung gemacht und in den meisten Fällen der Datenschutz dann doch als nachrangig eingeschätzt“, so Andreas Hermann in der WELT.

  • Wieso ist dieses Thema für den TÜV von Relevanz?
  • Womit steht und fällt das Vertrauen der Deutschen beim Thema Datenschutz in Fahrzeugen?
  • Ein wichtiges Argument im Ringen um die Daten der Verbraucherinnen und Verbraucher ist also Glaubwürdigkeit.

Referenz

Für Geld würden viele Deutsche sogar ihre Passwörter verkaufen
in: WELT am Sonntag (04.10.2020)
(Carsten Dierig)

Was den Deutschen ihre Daten wert sind und wem sie sie anvertrauen – Die Debatte um Datensicherheit ist aktueller denn je. Der Vorsatz von Verbrauchern, ihre Daten zu schützen und zu kontrollieren und ihr tatsächliches Verhalten gehen dabei jedoch oft weit auseinander. Nun zeigt eine Studie, dass die meisten Verbraucher und Verbraucherinnen selbst für geringe Beträge bereit wären, auf Datensicherheit zu verzichten. Die aktuelle Studie „Kundenvertrauen bei disruptiven Technologien“ von TÜV Rheinland und dem Institut für Customer Insight untersucht dieses sog. „Privatsphären-Paradoxon“ genauer und bringt dabei in Erfahrung, was den Deutschen ihre Daten wert sind und mit wem sie sie bereit wären zu teilen. Die WELT am Sonntag und die Automobilwoche berichten über die Ergebnisse.

Eigentlich räumen die Deutschen dem Datenschutz eine hohe Priorität ein.

Auf einer Skala von eins bis sieben geben die Deutschen dem Schutz personenrelevanter Daten einen Wert von 6.17, so lautet es in der Studie, die TÜV Rheinland gemeinsam mit dem Institut für Customer Insight durchgeführt hat. Jedoch wissen Konsumentinnen und Konsumenten mittlerweile, dass ihre Daten auch etwas wert sind. Der überraschend freizügige Umgang mit persönlichen Angaben wird an den folgenden Ergebnissen der Studie deutlich: Für nur 150 Euro im Jahr würden zwei Drittel der Befragten ihre Verbindungsdaten teilen. 300 Euro ist für jeden Zweiten der Preis für den eigenen Terminkalender. Für 400 Euro verkaufen die Hälfte der Probanden medizinische Informationen und Gesundheitsdaten und mehr als 70 Prozent der Befragten auch eine Liste und die Zugriffszahlen und -zeiten aller genutzten Apps. Der Preis für die eigenen Nachrichten und Chats wiederum liegt bei 1,000 Euro im Jahr. Am sensibelsten sind die Studienteilnehmer, wenn es um ihre Passwörter und Log-in-Daten geht. Aber für 3,500 Euro würde ein Drittel der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer selbst diese verkaufen.

Andreas Herrmann sieht Gründe für die grosszügige Datenweitergabe vor allem in der Bequemlichkeit der Verbraucher.

„Im Alltag sind die meisten zu träge, machen daher ohne nachzudenken vielfach weitreichende Zugeständnisse und verschenken damit ihre Daten“, sagt ICI-Direktor Herrmann gegenüber der WELT. Gemeint sind hierbei etwa die intensiven Nutzer smarter Geräte wie Handys, Sprachassistenten und Fitness-Tracker oder auch diejenigen, die eine flächendeckende Cookie-Erlaubnis im Internet geben. „Datenschutzerklärungen zu lesen ist mühsam und kostet Zeit. Also wird eine schnelle Kosten-Nutzen-Abwägung gemacht und in den meisten Fällen der Datenschutz dann doch als nachrangig eingeschätzt“, so Andreas Hermann in der WELT.

  • Wieso ist dieses Thema für den TÜV von Relevanz?
  • Womit steht und fällt das Vertrauen der Deutschen beim Thema Datenschutz in Fahrzeugen?
  • Ein wichtiges Argument im Ringen um die Daten der Verbraucherinnen und Verbraucher ist also Glaubwürdigkeit.

Referenz

Für Geld würden viele Deutsche sogar ihre Passwörter verkaufen
in: WELT am Sonntag (04.10.2020)
(Carsten Dierig)