Geteilte Mikromobilität etabliert sich zunehmend als wichtige Ergänzung zum öffentlichen Verkehr. Wie sich E-Scooter und E-Bikes noch besser mit dem bestehenden ÖV-Angebot verknüpfen lassen, untersuchte das Institut für Mobilität (IMO-HSG) gemeinsam mit den Partnern Tarifverbund OSTWIND, Dott (ehemals TIER), SBB, Stadt St.Gallen und AGGLO St.Gallen – Bodensee.

Die geteilte Mikromobilität mit E-Scootern und (E)-Bikes nimmt in der Schweiz eine immer wichtigere Rolle ein. Aktuell sind 7 Anbieter mit rund 11’400 Fahrzeugen aktiv. Sie werden von rund 1 Million Menschen genutzt – mit insgesamt 5 Millionen Fahrten pro Jahr.

Der Projektbericht «Multimodal Vernetzt» bietet praxisnahe Erkenntnisse aus einer umfangreichen Pilotstudie in der Ostschweiz. Das Projekt testete zwei konkrete Massnahmen zur Förderung kombinierter Mobilitätsangebote:

Massnahme 1: Kombi-Angebote für ÖV und Mikromobilität
Kundinnen und Kunden im Tarifverbund OSTWIND konnten vergünstigte Pakete, so genannte «Bundles», für die Nutzung von E-Scootern und E-Bikes erwerben – darunter eine Flatrate (unbeschränkte Nutzung), ein 50-Minuten-Paket und ein 50%-Rabattangebot (sog. «Halbtax-Stil»). Auch ÖV-Einzeltickets liessen sich durch einen Mikromobilitäts-Gutschein erweitern.

Massnahme 2: Sharing-Zonen an Bahnhöfen
An ausgewählten Bahnhöfen wurden Abstellflächen für geteilte E-Scooter und E-Bikes eingerichtet. Dies soll dazu beitragen, dass Fahrräder und Roller ordentlich versorgt sind und zugleich besser auffindbar für die Nutzer:innen. Ordnung im öffentlichen Raum sorgen sollten.

«Die Pilotstudie zeigt deutlich das Potenzial integrierter Mobilitätsangebote, welche die Attraktivität des ÖV insgesamt erhöhen können.»
Dr. Philipp Scharfenberger, Vizedirektor des Instituts für Mobilität (IMO-HSG)

Wachsende Nachfrage nach Kombi-Angeboten
Während der zehnwöchigen Pilotphase im Spätsommer 2024 konnten ÖV-Kundinnen und -kunden im OSTWIND-Verbund vergünstigte Kombi-Pakete zur Mikromobilitätsnutzung buchen. Die Detailauswertung der Befragung zeigt:

  • Trotz schlechter werdender Wetterbedingungen im Herbst 2024 nahm das Interesse an den Angeboten stetig zu.
  • Insgesamt wurden 241 Kombi-Angebote für Abokundinnen und -kunden verkauft – ein klarer Fortschritt im Vergleich zu früheren Pilotversuchen.
  • Besonders beliebt war das 50-Minuten-Paket. Rund die Hälfte der Teilnehmenden machte von mehr als 46 Minuten des Pakets Gebrauch. In einer Befragung gaben alle Teilnehmenden an, das Angebot bei einer dauerhaften Einführung regelmässig nutzen zu wollen.
  • 84% kombinierten die Nutzung der E-Scooter und E-Bikes regelmässig mit dem öffentlichen Verkehr – vor allem zur komfortablen Überbrückung der letzten Strecke zur Haltestelle, auch in ländlich geprägten Gemeinden.

«Aktuell ist geteilte Mikromobilität noch ein Nischenprodukt. Nutzungshürden müssen etwa durch eine Multimodal-App gesenkt werden. Für Pendelwege muss eine verlässliche Verfügbarkeit sichergestellt sein.»
Matthias Brüning, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Mobilität (IMO-HSG)

Struktur durch Sharing Zonen
Die Nutzerinnen und Nutzer bewerteten die neu eingerichteten Sharing Zonen an Bahnhöfen positiv, betonten jedoch den Wunsch nach einem hybriden Modell, das feste Stationen («Hubs») mit dem freien Abstellen («Free-Floating») kombiniert.

Während klassische Bike-Sharing-Systeme meist auf feste Stationen setzen, wurde elektrische Mikromobilität ursprünglich vor allem im Free-Floating-Modell eingeführt. Heute etablieren sich also zunehmend Hybridlösungen, die die Vorteile beider Ansätze verbinden.

Dauerangebot gewünscht: Partner ziehen positive Bilanz
Auf Basis der Studienergebnisse prüfen OSTWIND und Dott (ehemals TIER) ein dauerhaftes Kombi-Angebot. Christian Stieger, Leiter Marketing & Kommunikation beim Tarifverbund OSTWIND, sagt: «Unsere Pilotstudie hat gezeigt, dass Kundinnen und Kunden attraktive Angebote zur kombinierten Nutzung von Mikromobilität und ÖV schätzen. Wir sehen darin eine Chance, den ÖV in der Region noch attraktiver zu machen.»

Manuel Herzog, Managing Director Dott Schweiz, hebt die Bedeutung einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Anbietern, Verkehrsbetrieben und Verwaltungen hervor: «Die erfolgreiche Umsetzung kombinierter Angebote erfordert eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten. Nur so können wir nachhaltige Lösungen schaffen, die den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer gerecht werden.»

Die SBB plant das Konzept der Sharing Zonen schweizweit auszurollen. Eveline Libiszewski, Projektleiterin «Erste Letzte Meile bei der SBB, erklärt: «Sharing Zonen sind ein wichtiger Bestandteil für die Erste Letzte Meile, um die Wege vom und zu den Bahnhöfen einfach und komfortabel zu gestalten.»

Die vollständigen Ergebnisse und Empfehlungen des Berichts sind ab sofort online verfügbar: http://imo.unisg.ch/mv-abschlussbericht

Geteilte Mikromobilität etabliert sich zunehmend als wichtige Ergänzung zum öffentlichen Verkehr. Wie sich E-Scooter und E-Bikes noch besser mit dem bestehenden ÖV-Angebot verknüpfen lassen, untersuchte das Institut für Mobilität (IMO-HSG) gemeinsam mit den Partnern Tarifverbund OSTWIND, Dott (ehemals TIER), SBB, Stadt St.Gallen und AGGLO St.Gallen – Bodensee.

Die geteilte Mikromobilität mit E-Scootern und (E)-Bikes nimmt in der Schweiz eine immer wichtigere Rolle ein. Aktuell sind 7 Anbieter mit rund 11’400 Fahrzeugen aktiv. Sie werden von rund 1 Million Menschen genutzt – mit insgesamt 5 Millionen Fahrten pro Jahr.

Der Projektbericht «Multimodal Vernetzt» bietet praxisnahe Erkenntnisse aus einer umfangreichen Pilotstudie in der Ostschweiz. Das Projekt testete zwei konkrete Massnahmen zur Förderung kombinierter Mobilitätsangebote:

Massnahme 1: Kombi-Angebote für ÖV und Mikromobilität
Kundinnen und Kunden im Tarifverbund OSTWIND konnten vergünstigte Pakete, so genannte «Bundles», für die Nutzung von E-Scootern und E-Bikes erwerben – darunter eine Flatrate (unbeschränkte Nutzung), ein 50-Minuten-Paket und ein 50%-Rabattangebot (sog. «Halbtax-Stil»). Auch ÖV-Einzeltickets liessen sich durch einen Mikromobilitäts-Gutschein erweitern.

Massnahme 2: Sharing-Zonen an Bahnhöfen
An ausgewählten Bahnhöfen wurden Abstellflächen für geteilte E-Scooter und E-Bikes eingerichtet. Dies soll dazu beitragen, dass Fahrräder und Roller ordentlich versorgt sind und zugleich besser auffindbar für die Nutzer:innen. Ordnung im öffentlichen Raum sorgen sollten.

«Die Pilotstudie zeigt deutlich das Potenzial integrierter Mobilitätsangebote, welche die Attraktivität des ÖV insgesamt erhöhen können.»
Dr. Philipp Scharfenberger, Vizedirektor des Instituts für Mobilität (IMO-HSG)

Wachsende Nachfrage nach Kombi-Angeboten
Während der zehnwöchigen Pilotphase im Spätsommer 2024 konnten ÖV-Kundinnen und -kunden im OSTWIND-Verbund vergünstigte Kombi-Pakete zur Mikromobilitätsnutzung buchen. Die Detailauswertung der Befragung zeigt:

  • Trotz schlechter werdender Wetterbedingungen im Herbst 2024 nahm das Interesse an den Angeboten stetig zu.
  • Insgesamt wurden 241 Kombi-Angebote für Abokundinnen und -kunden verkauft – ein klarer Fortschritt im Vergleich zu früheren Pilotversuchen.
  • Besonders beliebt war das 50-Minuten-Paket. Rund die Hälfte der Teilnehmenden machte von mehr als 46 Minuten des Pakets Gebrauch. In einer Befragung gaben alle Teilnehmenden an, das Angebot bei einer dauerhaften Einführung regelmässig nutzen zu wollen.
  • 84% kombinierten die Nutzung der E-Scooter und E-Bikes regelmässig mit dem öffentlichen Verkehr – vor allem zur komfortablen Überbrückung der letzten Strecke zur Haltestelle, auch in ländlich geprägten Gemeinden.

«Aktuell ist geteilte Mikromobilität noch ein Nischenprodukt. Nutzungshürden müssen etwa durch eine Multimodal-App gesenkt werden. Für Pendelwege muss eine verlässliche Verfügbarkeit sichergestellt sein.»
Matthias Brüning, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Mobilität (IMO-HSG)

Struktur durch Sharing Zonen
Die Nutzerinnen und Nutzer bewerteten die neu eingerichteten Sharing Zonen an Bahnhöfen positiv, betonten jedoch den Wunsch nach einem hybriden Modell, das feste Stationen («Hubs») mit dem freien Abstellen («Free-Floating») kombiniert.

Während klassische Bike-Sharing-Systeme meist auf feste Stationen setzen, wurde elektrische Mikromobilität ursprünglich vor allem im Free-Floating-Modell eingeführt. Heute etablieren sich also zunehmend Hybridlösungen, die die Vorteile beider Ansätze verbinden.

Dauerangebot gewünscht: Partner ziehen positive Bilanz
Auf Basis der Studienergebnisse prüfen OSTWIND und Dott (ehemals TIER) ein dauerhaftes Kombi-Angebot. Christian Stieger, Leiter Marketing & Kommunikation beim Tarifverbund OSTWIND, sagt: «Unsere Pilotstudie hat gezeigt, dass Kundinnen und Kunden attraktive Angebote zur kombinierten Nutzung von Mikromobilität und ÖV schätzen. Wir sehen darin eine Chance, den ÖV in der Region noch attraktiver zu machen.»

Manuel Herzog, Managing Director Dott Schweiz, hebt die Bedeutung einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Anbietern, Verkehrsbetrieben und Verwaltungen hervor: «Die erfolgreiche Umsetzung kombinierter Angebote erfordert eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten. Nur so können wir nachhaltige Lösungen schaffen, die den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer gerecht werden.»

Die SBB plant das Konzept der Sharing Zonen schweizweit auszurollen. Eveline Libiszewski, Projektleiterin «Erste Letzte Meile bei der SBB, erklärt: «Sharing Zonen sind ein wichtiger Bestandteil für die Erste Letzte Meile, um die Wege vom und zu den Bahnhöfen einfach und komfortabel zu gestalten.»

Die vollständigen Ergebnisse und Empfehlungen des Berichts sind ab sofort online verfügbar: http://imo.unisg.ch/mv-abschlussbericht